Wie wir Verbundenheit in Teams stärken und in schwierigen Zeiten nutzen können

Der Zusammenhalt in Teams und Organisationen ist die Basis für gelingende Kooperation und Teamresilienz. Doch wer kennt sie nicht: Momente, in denen Unsicherheit, Stress, mangelnde Kommunikation und Austausch die Energie im Team und der Organisation bindet und unzufrieden macht. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Verbundenheit wichtig ist, wie Sie den Zusammenhalt (wieder) stärken und in schwierigen Zeiten nutzen können (inklusive einem PDF zum Download für die „Standortbestimmung im Team“).

Gerald Hüther spricht in seinen Veröffentlichungen vom Menschen als Gemeinschaftswesen. Er meint: „Das menschliche Hirn kann seine Potentiale eigentlich nur dann entfalten, wenn wir in Gemeinschaften sind. Wir sind keine Einzelwesen, sondern den Menschen gibt es nur vergesellschaftet. Jeder gegen jeden, gnadenloser Wettbewerb: in solchermaßen organisierten Gemeinschaften kann der Mensch sein Potenzial nicht entfalten.“ (Quelle: Gerald Hüther im Gespräch mit Korbinian Frenzel | 21.02.2017 |Deutschlandfunk Kultur)

Potenzialentfaltung gelingt nur in Gemeinschaft.

Hüther stellt in seinen Untersuchungen dar, weshalb Menschen ein tiefes Bedürfnis nach Verbundenheit in sich tragen. Prägend dafür ist unsere erste Zeit als Baby und Kind, da sind wir eng verbunden mit den Eltern. Diese ersten Lebenserfahrungen der Verbundenheit verankern sich tief in unseren neuronalen Netzwerken und werden dadurch zu einem Grundbedürfnis.

Verbundenheit ist ein menschliches Grundbedürfnis. Unverbundensein schmerzt körperlich und löst Ängste aus.

Untersuchungen zeigen, dass bei einer Simulation von Ausgrenzung – und somit beim Verlust von Verbundenheit – bei Testpersonen im Kopf die gleichen neuronalen Zentren aktiv werden, die auch für körperlichen Schmerz verantwortlich sind. Gleichzeitig können Wissenschaftler*innen nachweisen, dass ein übererregtes, ängstliches Gehirn schnell in einen ruhigeren Zustand wechselt, wenn die Testperson Verbundenheit wahrnimmt. Im Zustand von Verbundenheit wird der Botenstoff Oxytocin ausgeschüttet. Dieser Botenstoff beruhigt die Amygdala – das Angstzentrum des Gehirns. (Quelle: Journal of Applied Psychology, 105(2), 186–195)

Die Basis produktiver Teams und Organisationen ist das Gefühl der Verbundenheit.

Lernen, Kreativität, Leistungsfähigkeit brauchen ein arbeitsfähiges, angstfreies Gehirn. Teams, die sich kooperativ unterstützen, statt in bedrohlicher Konkurrenz zueinander zu stehen, sind damit besser gewappnet für unsichere Zeiten.

Einer der stärksten Faktoren für Glück: Das Füreinander zwischen den Menschen

Auch Judith Mangelsdorf, Professorin für positive Psychologie in Berlin meint: „Wenn wir uns die Ergebnisse des World Happiness Reports anschauen und tatsächlich auch viel der kumulierten Forschung der Positiven Psychologie, dann muss man sagen: Einer der stärksten Faktoren für mehr Glück sowohl in der Gesellschaft als auch im subjektiven Leben ist das Füreinander zwischen den Menschen.“ Das bedeutet, wenn es uns gelingt, die Hand auszustrecken, wenn wir andere unterstützen und für sie da sind, dann ist das ein Wirkfaktor, der einen großen Beitrag dazu leistet, dass wir selbst glücklicher werden, aber auch dafür, dass wir als Gesellschaft in dieser polarisierten Zeit ein Stück zusammenrücken und damit zu kollektivem Wohlbefinden beitragen. Quelle: Interview mit Judith Mangelsdorf www.tagesschau.de | Stand: 20.03.2024)

Unsere Learnings für die alltägliche Teampraxis

Wir haben bei Zweisicht in Krisenzeiten selbst erlebt, wie stark uns Zusammenhalt im Team (interne und freie Mitarbeitende miteinbezogen) zuversichtlich gestimmt hat, wie durch gegenseitige Unterstützung Nähe und Sicherheit entstand und wir dadurch kreativ weiterwachsen und resilient bleiben konnten.

Ja und auch wir kennen Momente, in denen Unsicherheit, Stress im Team und mangelnde Kommunikation viel Energie band und uns unzufrieden machte. Hier sind unsere Learnings für die alltägliche Teampraxis. Dabei ist – nicht ganz überraschend 😉 – die Kommunikation der Schlüssel:

  1. Jour Fixe in Präsenz: Wir halten unsere Jour Fixe in Präsenz. Sie sind gefüllt mit Austausch zu persönlichen, internen, fachlichen, externen Themen. Die Termine stehen schon bis Jahresende im Kalender und sind verbindlich für alle.
  2. Teamtage für schwierige Themen: Wenn es im Alltag knirscht, schwierige Themen und Unzufriedenheit die Zusammenarbeit stören, nehmen wir uns Zeit für einen „Teamtag“. Auch bei uns immer schwierig unterzubringen, aber was muss, das muss …
  3. Kontakt halten: Eine Zusammenarbeit auf Distanz braucht Vertrauen. Mit unseren freien Mitarbeitenden pflegen wir daher regelmäßigen Austausch und halten Kontakt. Wir kennen uns lange und gut. Auch hier sind uns fachliche und persönliche Themen wichtig.
  4. Teamevents: Betriebsausflüge, Weihnachtsfeiern sind kein „nice to have“ sondern ein „Das braucht es unbedingt“. In einem schönen Rahmen die Erfolge zu feiern, sich auch mal jenseits der Arbeit zu gemeinsamen Aktivitäten mit allen (festangestellte und freie) Mitarbeitende zu treffen, etwas zusammen zu erleben. So lernen wir uns persönlich kennen.
  5. Netzwerkarbeit: Netzwerken bedeuten für uns immer ein „Geben und Nehmen“. Kooperationen und Austausch mit Kolleg*innen aus der Branche bereichern uns und „nehmen nichts weg“. Gerade in unsicheren Zeiten bereichern uns kollegiale Beratung und Unterstützung als selbstständige Unternehmer*innen.

Wenn der Zusammenhalt als Ressource verloren ging, dauert es oft lange ihn wieder aufzubauen.

Den Teamzusammenhalt stärken, entwickeln oder auch wiederherstellen ist auch bei unseren Firmenkund*innen im letzten Jahr stärker im Fokus. In Teamworkshops, Trainings für Führungskräfte und auch in Teammediationen waren wir besonders gefragt, wenn es um die Vermittlung von Zuversicht, Zusammenhalt oder Krisenbewältigung ging. All dies zahlt auf Produktivität und Teamresilienz ein.

Wirtschaftsmediation und Konfliktmanagement vermitteln Zuversicht, stärken den Zusammenhalt und unterstützen bei der Krisenbewältigung.

Wir wünschen uns ein möglichst frühzeitiges Angehen der Themen. Wenn Zusammenhalt als Ressource verloren ging, dauert es oft lange, dies wieder aufzubauen. Misstrauen und Pessimismus schwächen Teams in Krisenzeiten. Gleichzeitig erleben wir immer häufiger, dass es einen offeneren Austausch und ein gemeinsames Arbeiten an schwierigen Themen mit allen Beteiligten gibt. Personaler*innen, interne Berater*innen und Führungskräfte arbeiten mit uns als Berater*innen an einem gemeinsamen Ziel, offen, kooperativ und lösungsorientiert.

Wo stehen Sie in puncto Verbundenheit? Wie zuversichtlich und resilient ist Ihr Team?

Machen Sie eine Standortbestimmung!

Wir haben Ihnen im Downloadbereich das PDF „Standortbestimmung im Team“ mit einem Test und Reflexionsfragen verlinkt. Tragen Sie sich für unseren Newsletter ein und Sie erhalten Zugriff auf unseren exklusiven Downloadbereich, wo Sie sich das PDF kostenlos herunterladen können.

Facebook
Twitter
LinkedIn
XING
WhatsApp
Email
Print

Mit unserem Newsletter halten wir Sie auf dem Laufenden.

Nach oben scrollen