Mediation in der Praxis – Interview mit Herbert Köpfler

In unserer neuen Reihe „Mediation in der Praxis“ interviewen wir ehemalige Teilnehmende der Ausbildung Wirtschaftsmediation an der Zweisicht.Akademie. Heute im Gespräch ist Herbert Köpfler, freiberuflicher Mediator, Moderator und Consultant aus Freiburg.

Was hat Dich dazu bewogen, die Ausbildung in Wirtschaftsmediation zu machen?

Ich war für das Management von IT-Projekten verantwortlich – ein konfliktträchtiges Arbeitsumfeld. Die Mediationsausbildung bot mir die Chance, meine kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern. Ein gutes Miteinander wirkt auch in Projektteams prophylaktisch. In Krisensituationen wollte ich bessere Lösungen erreichen. Darüber hinaus ist zwischenmenschliche Kommunikation eine meiner Leidenschaften.

Deine Ausbildung bei Zweisicht ist nun 5 Jahre her. Was ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?

„Beibehalten – mehr – neu“; das wertschätzende, ressourcenorientierte Feedback der Gruppe tat gut, hat mich motiviert und meine Lernfortschritte optimal gefördert.

Hast Du Dich im Bereich Wirtschaftsmediation danach weiter spezialisiert?

Dynamic Facilitation stellt für mich eine wunderbare Konklusion von Mediation und Moderation dar. In größeren Gruppen konnte ich damit gute Erfahrungen sammeln.

Wie nutzt Du die Mediation heute? (beruflich, privat)

Ich habe inzwischen ein eigenes Büro in Freiburg und biete unter anderem Mediation als Dienstleistung an. Als Vorstand des Vereins KoKo – konstruktive Konfliktbearbeitung e.V. – engagiere ich mich einerseits für Bedürftige, andererseits für den Einstieg in die Mediationspraxis von frisch gebackenen Mediatorinnen und Mediatoren. Ich bilde mich regelmäßig fort. Intervision und Supervision sind fester Bestandteil meiner Mediationspraxis.

Was war bislang Dein größter Erfolg im Bereich Mediation?

Die Projektleitung und Auftraggeber eines Forschungsprojektes konnten sich – vordergründig – nicht über den Abschussbericht einigen. Der Sponsor drohte mit seinem Ausstieg. Arbeitsplätze waren gefährdet. Hoher finanzieller Schaden und Reputationsverlust standen auf dem Spiel. Die „letzte“ Frist bis zur Klärung war denkbar kurz gesetzt. Der Konflikt konnte an einem Tag bearbeitet und eine Vereinbarung getroffen werden. Das Ergebnis trägt bis heute.

Welche Hürden siehst Du beim Einsatz der Mediation in Deinem Arbeitsfeld?

Marketing und Akquise fallen mir schwer. Wenn die Streithähne erst einmal an meinem Tisch sitzen, ist das größte Hindernis bewältigt.

Welchen Tipp hast Du für (frisch gebackene) Mediator*innen?

Vernetze dich.

Hast Du ein persönliches Motto oder Lieblingszitat zum Thema Konflikt, das Dich begleitet?

Die Dinge sind weder einfach noch kompliziert.

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