Betriebsinterne Mediator*innen: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Ernüchterndes Fazit im Rahmen der Masterarbeit von Elke Schwertfeger: Interne Mediator*innen haben wenige Chancen in Unternehmen, die nicht über ein systematisches Konfliktmanagementsystem verfügen. Die internen Mediator*innen werden geduldet, aber ihr Angebot findet wenig Anklang und sie werden von Unternehmensseite kaum aktiv unterstützt.

In ihrer Masterarbeit „Mediation durch innerbetriebliche Mediatoren: Werden deren Erwartungen, an die Umsetzung von innerbetrieblicher Mediation, in der Realität erfüllt? Wunsch und Wirklichkeit, Möglichkeiten und Grenzen aus der Sicht innerbetrieblicher Mediatoren“ hat Elke Schwertfeger an exemplarischen Beispielen untersucht, was interne Mediator*nnen, die Mediation neben ihrer eigentlichen Aufgabe (z. B. als Führungskraft oder als Personaler*in) anbieten, in ihren Unternehmen umsetzen können. In den untersuchten Beispielen, war Mediation nicht in Konfliktmanagementstrategien der Unternehmen eingebettet, stand teilweise sogar im Gegensatz zur Unternehmenskultur.

Mediatorin: „Ich hatte diese Illusion, ich wollte eine Anlaufstelle im Unternehmen bei Konflikten sein, die interne Spezialistin.“

Diese Erwartung hatten die Mediator*innen mehrheitlich, der oben zitierte Begriff „Illusion“ drückt die Misere aus. Erwartungen, Hoffnungen, Ziele im Kontext der Umsetzung interner Konfliktbearbeitung und Mediation haben sich kaum realisieren lassen. Konflikte sind nach wie vor in diesen Organisationen tabuisiert und offiziell wird nicht darüber gesprochen.

Die Möglichkeiten der Anwendung von interner Mediation sind damit stark eingeschränkt. Es werden mediative Elemente genutzt, aber kaum Mediationen durchgeführt. Bei den internen Mediator*innen sind Resignation, Unzufriedenheit und Konzentration auf die eigentliche Aufgabe die Folgen. Hier stellt sich uns die spannende Frage, wie interne Mediator*innen es schaffen, sich innerhalb der Unternehmen eine befriedigendere Perspektive zu erarbeiten. Dreh- und Angelpunkt ist die Sensibilisierung der Verantwortlichen für den Wert einer konstruktiven Konfliktkultur. Da ist sicherlich noch viel Aufklärungs- und Motivationsarbeit notwendig.

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