Die häufigsten Vorbehalte gegen Online-Mediation und wie Sie sie entkräften

Nach einem Jahr Corona-Pandemie haben Mediator*innen vielfältige Erfahrungen mit Online-Formaten gesammelt. Nach wie vor gibt es aber immer noch große Vorbehalte gegen die Online-Mediation. In diesem Beitrag regen wir Sie an, Online-Mediation einmal neu zu denken und zeigen Ihnen, wie Sie die häufigsten Vorbehalte entkräften.

Eine Mediation online durchzuführen, birgt verschiedene Schwierigkeiten und verständlicherweise ist die Liste der Vorbehalte gegen eine Online-Mediation lang. Die häufigsten Vorbehalte, die uns immer wieder begegnen, sind:

  • Online-Mediationen sind physisch und mental extrem anstrengend.
  • Die Routine im Umgang mit der Technik fehlt und die Internetverbindung ist störanfällig.
  • Es ist in der virtuellen Welt viel schwieriger, einen guten Rapport und Vertrauen mit den Konfliktpersonen aufzubauen.
  • Der Kontakt ist eingeschränkt, wichtige körpersprachliche Signale nicht sichtbar.
  • Die Möglichkeiten der Interventionen sind begrenzt und Konflikte können leichter eskalieren.

Mediation online neu gedacht – Mit Shuttlegesprächen die Selbstklärung unterstützen

Marc Leu ist Wirtschaftsmediator im Ombudsoffice der SAP am Standort Japan. Er hat das Thema Online-Mediation neu gedacht und ein erfolgreiches Modell für Online-Mediationen entwickelt. Es ist bereits über verschiedene Standorte und Zeitzonen praktisch erprobt, wodurch sich die häufigsten Vorbehalte gegen Online-Mediation leicht entkräften lassen:

  • Online-Mediationen müssen gar nicht 1:1 wie Präsenz-Mediationen durchgeführt werden.
  • Ein klassischer Arbeitsblock von zwei Tagen kann in kleinere virtuelle Einheiten von nur 1-2 Stunden aufgebrochen werden.
  • „Shuttle-Gespräche“ unterstützen die Selbstklärung der Mediand*innen und
  • ermöglichen es, nah an den Bedürfnissen der Konfliktparteien (Sicherheit im virtuellen Raum, Tiefen-Verständnis des Konfliktes, Tempo und Rhythmus der Mediation) dran zu sein.
  • Dieses Vorgehen ist sowohl für Mediator*innen als auch für die Mediand*innen physisch und psychisch machbar und führt zu erfolgreichen Konfliktklärungen im virtuellen Raum. 

Menschen, die im Konflikt eine professionelle Begleitung im Sinne von Mediation bzw. Konfliktklärung erhalten, profitieren immer. Die Online-Mediation bietet dazu noch den großen Vorteil, ortsunabhängig Konflikte konstruktiv zu bearbeiten. Es lohnt sich daher, sich für das neue Modell der Online-Mediation zu öffnen und damit zu arbeiten.

Sie wollen das neue Modell kennen und anwenden lernen? Dann legen wir Ihnen die Zertifikatsfortbildung zum/zur „Online Mediator*in“ ans Herz. Alle Informationen zur Online-Fortbildung finden Sie hier.

 

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