Die Ausstellung „Menschen im Museum” im Museum für Neue Kunst in Freiburg ist ein besonderes Beispiel, wie Unternehmen ihren Mitarbeitenden Wertschätzung zeigen. Die Idee dazu entstand während einer Prozessbegleitung von Zweisicht und war ein gemeinsames Anliegen von Kulturamt und den Städtischen Museen Freiburg.
Die sehenswerte und sehr persönliche Ausstellung „Menschen im Museum” ist das beeindruckende Ergebnis einer Prozessbegleitung und für uns Bestätigung, dass es sich lohnt, Konflikte anzugehen, anstatt sie auszusitzen. Über viele Jahre gab es Spannungen und Unzufriedenheiten in den Städtischen Museen Freiburg, die Ressourcen gebunden haben und nicht aufgelöst werden konnten. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen schwierigen Arbeitsbedingungen war klar: So kann es nicht weiter gehen. Die Arbeitszufriedenheit soll besser werden!
Unser Auftrag: Spannungen lösen und die Arbeitszufriedenheit verbessern
Wir erhielten den Auftrag, die Städtischen Museen zu beraten, wie sie die die Spannungen auflösen und die Arbeitszufriedenheit verbessern können. Unsere Begleitung erstreckte sich über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren, in denen sich vieles zum Positiven verändert hat und das Vertrauen unter den Mitarbeitenden gewachsen ist. Dazu beigetragen hat das große Engagement der Museumsdirektor*innen und der Teamleitungen, die Verantwortung übernommen und den Prozess von Anfang an aktiv mitgetragen haben.
So sind wir vorgegangen: Sichtweisen erhellen, Ursachen verstehen und gemeinsam Lösungsszenarien entwickeln
In der ersten Phase haben wir in Interviews möglichst viele Sichtweisen von Mitarbeitenden und der Leitungsebene gehört, um ein weitestgehend vollständiges Bild der Ausgangssituation zu erhalten. Auf der Basis dieser Diagnostik wurden Lösungsszenarien und geeignete Maßnahmen zur anschließenden Teamentwicklung entworfen. Dazu gehörten u.a. Führungsklausuren, Coaching für die Teamleitungen, die Fortbildung der Mitarbeitenden, Teamevents – wie ein gemeinsamer Betriebsausflug – und auch personelle Veränderungen.
Eine wichtige Frage: „Wie können wir unseren Mitarbeitenden Wertschätzung zeigen?”
Alle Ebenen arbeiteten mit und setzten sich mit dem Thema „Zusammenarbeit” auseinander. Eine Frage war dabei auch: „Wie können wir unseren Mitarbeitenden Wertschätzung zeigen?” Es entstand die Idee, den Mitarbeitenden als Zeichen der Wertschätzung eine eigene Ausstellung zu widmen. 28 Mitarbeitende des Kassen- und Aufsichtsdienstes wurden von der Freiburger Fotografin Britt Schilling mit ihren Lieblingsexponaten fotografiert. Auf den Bildern ist außerdem zu lesen, warum das Exponat für die Person von besonderer Bedeutung ist. Im Dezember 2023 wurde die Prozessbegleitung mit der Eröffnung der Ausstellung “Menschen im Museum” feierlich abgeschlossen.
Menschen im Museum – Eine Ausstellung als Zeichen der Wertschätzung
Roumani Ahmed denkt an seine Familie, wenn er die Kristalle im Steinreich des Museums für Natur und Mensch sieht. „Sie erinnern mich an meine Kindheit in Beirut. Mein Vater war Steinschleifer, mein Bruder hat den Betrieb übernommen.”
„Ich glaube fest an Wunder, sie bereichern das Leben” – Birgit Schick hat sich Matthias Grünewalds Tafelgemälde „Das Schneewunder” von 1517/19 ausgesucht.
Wertschätzung braucht sichtbare Zeichen und Gelegenheiten.
Die Ausstellung zeigt: Im Museum arbeiten Menschen. Auf den Bildern können wir sie sehen, lernen sie näher kennen. Es sind wichtige Menschen, das Gesicht am Eingang und an der Kasse, erste Anlaufstelle in den Ausstellungsräumen. Sie sind die Visitenkarte – halten Tag für Tag den Museumsbetrieb am Laufen. Uns berühren die Bilder und wir freuen uns über dieses sichtbare Zeichen der Wertschätzung und das damit verbundene Statement für ein menschliches Miteinander in den Städtischen Museen.
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Sie können die Bilder noch bis 25. Februar 2024 im Treppenhaus des Museums für Neue Kunst ansehen. Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 – 17 Uhr und donnerstags bis 19 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter freiburg.de/menschenimmusem
