Wie sieht ein Bild vom Frieden aus? – Eine Weisheitsgeschichte für Mediator*innen

Als Wirtschaftsmediatoren unterstützen wir Menschen in Organisationen – Mitarbeitende, Führungskräfte und Teams – Konflikte einvernehmlich zu klären. Das können wir, nicht nur, weil wir es gelernt haben, sondern weil uns etwas antreibt: Ein Bild vom Frieden. Jede und jeder von uns trägt eines in sich. Wie mag dieses Bild wohl aussehen? Wir haben dazu eine schöne Geschichte gefunden, die wir Ihnen/Euch hier im Blog erzählen wollen.

Ein Bild vom Frieden

Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus: Er lud alle Künstlerinnen und Künstler dazu ein, den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung erhalten.

Alle Malerinnen und Maler im Land machten sich eifrig an die Arbeit und brachten dem König ihre Bilder. Von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König zwei am besten. Zwischen denen musste er sich nun entscheiden.

Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees. Im See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See umrandeten und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden. Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an Frieden.

Das zweite Bild war ganz anders. Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl. Am düsteren grauen Himmel über den Bergen jagten sich wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz aufzucken und auch fast schon den Donner krachen hören. An einem der Berge stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe, der Bäume, Geröll und kleine Tiere mit sich riss. Keiner, der dieses Bild sah, verstand, wieso es hier um Frieden gehen sollte.

Doch der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut. Dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der Muttervogel auf seinem Nest – in perfektem Frieden.

Welches Bild gewann den Preis?

Der König wählte das zweite Bild und begründete das so: „Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und keine Kämpfe gibt. Wirklichen Frieden bringt Hoffnung und heißt vor allem, auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben.“

Quelle: Verfasser unbekannt

Facebook
Twitter
LinkedIn
XING
WhatsApp
Email
Print

Mit unserem Newsletter halten wir Sie auf dem Laufenden.

Nach oben scrollen