Wie Verletzlichkeit und Mitgefühl Organisationen transformieren

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Verletzlichkeit und Mitgefühl vielversprechende Wege sind, wie Unternehmen die Herausforderungen unserer Zeit angehen und die Transformation hin zu einer menschengerechten Unternehmenskultur meistern können.

Viele Unternehmen stehen aktuell unter einem hohen Veränderungsdruck. Das wirkt sich auch auf die Zusammenarbeit aus. Die allgegenwärtige Unsicherheit aufgrund von Krisen, Lieferengpässen, Klimawandel und Umstrukturierungen hat negative Auswirkungen auf das produktive Miteinander.

Wie können Unternehmen die Zusammenarbeit ihre Mitarbeitenden verbessern?

Menschen werden krank. Fachkräfte wandern ab. Es zeigt sich, dass bekannte Lösungsstrategien nicht länger funktionieren und der Druck nicht dauerhaft an Führungskräfte und Mitarbeitende weitergegeben werden kann. Unternehmen verlieren langfristig ihre Produktivität und Innovationskraft. Um auch in Zukunft am Markt zu bestehen, braucht es Ansätze, die den Menschen wieder mehr in den Blick nehmen.

Ideen von Brené Brown und Gerald Hüther auf die Wirtschaftswelt übertragen

Vielversprechende Anregungen zur Verbesserung der Zusammenarbeit in Teams und Organisationen liefern Brené Brown, Gerald Hüther, Monica Worline und Jane Dutton. Ihre Beiträge aus Neurobiologie, Sozialwissenschaft und Organisationspsychologie lassen sich sinnvoll auf die Wirtschaftswelt übertragen und zeigen Wege hin zu einem nachhaltigen, sozialen Unternehmertum, das Mensch und Natur gleichermaßen respektiert.

Emotionen und Bedürfnisse zur Verbesserung von (Arbeits-)Beziehungen nutzen

Gerald Hüther, deutscher Neurowissenschaftler, zeigt eindrücklich, dass Konkurrenz (Durchsetzung von individuellen Interessen) als Triebfeder für Innovation zu kurz greift. Er weist darauf hin, dass Menschen soziale Wesen sind, angetrieben von Emotionen und Bedürfnissen. Kontakt, Miteinander, Gemeinschaft geben Halt und stärken. Laut Hüther braucht es ein ganzheitliches Verständnis für den Menschen. So entfalten sich Potentiale und Beziehungen, was wiederum zur Verstärkung von Nervenbahnen im Gehirn und damit zu mehr Kreativität und mehr Innovationsgeist von Teams und Organisationen führt.

Verletzlichkeit verbindet Teams und Organisationen.

Brené Brown, amerikanische Sozialwissenschaftlerin, wurde bekannt durch ihre Forschungen und Vorträge zu Verletzlichkeit. Sie schlägt vor, unsere Schutzmechanismen zu hinterfragen und empfiehlt Führungskräften, sich verletzlich zu zeigen und mit den eigenen „Schwächen“ offen umzugehen. In der Folge werden sie von ihren Mitarbeitenden als menschlich wahrgenommen. Es entsteht ein Gefühl von Zugehörigkeit. Freude und Schaffenskraft im Team nehmen zu. Wenn wir uns bewusst mit unseren Fehlern und Unsicherheiten und den damit verbundenen Risiken auseinandersetzen, so Brown, können wir in unserer durch Egoismus und Versagensangst geprägten Arbeitswelt außergewöhnliche Erfolge erzielen.

Neue Handlungsoptionen lassen sich auf der Basis von Mitgefühl entwickeln.

Monica Worline und Jane Dutton, weltweit führende Forscherinnen zum Thema Mitgefühl im Business, haben praktikable Handlungsoptionen und Entscheidungsvorlagen zusammengestellt, wie man Mitgefühl operationalisieren, sprich im Unternehmenskontext konkret umsetzen kann – von der persönlichen Kompetenz über die Teamkultur bis hin zur sozialen Architektur der Organisation. Ihrer Ansicht nach sind Verletzlichkeit und Mitgefühl nicht nur Lösungswege für unsere aktuelle Herausforderung, sondern auch notwendige Musterbrüche im sozialwirtschaftlichen „survival of the fittest“.

Verletzlichkeit schafft Klarheit – Mitgefühl hilft Leid zu mindern.

Verletzlichkeit ist die Bereitschaft und Fähigkeit, Fehlbarkeiten, Unsicherheiten und Risiken klar zu benennen – von der persönlichen Sichtweise bis hin zu systemischen Entwicklungen. Über sie zu sprechen und uns immer wieder zu reflektieren, schafft Klarheit über Ineffizienz, Missstände und Leid in Organisationen. Dieses Leid zu erkennen, zu verstehen und zu mindern ist ein Prozess des Mitgefühls, der konfliktpräventiv, verbindend und profitabilitätssteigernd wirkt. 

Verletzlichkeit und Mitgefühl transformieren Organisationen hin zu einer menschengerechten Unternehmenskultur

Verletzlichkeit und Mitgefühl drücken sich im Unternehmensalltag z. B. in persönlicher Denk- und Verhaltensänderungen, einem konstruktiven Umgang mit Konflikten, stärkenorientierten Feedbackprozessen oder Positive Leadership aus. Es geht um die Veränderung von Reflektion-, Kommunikations- und Handlungsroutinen weg von Schuldzuweisungen, Machtspielen und Perfektionismus hin zu einer menschengerechten Unternehmenskultur.

Zum Weiterlesen: Diese fünf Bücher inspirieren für die Organisationsberatung der Zukunft

Lernen Sie Organisationen bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen und menschlichen Unternehmenskultur zu begleiten!

Tito Rehse, Leiter Nachhaltigkeit und Kommunikation der Dr. Zwissler Holding AG, gibt Ende März ein zweitägiges Seminar „Verletzlichkeit & Mitgefühl in Organisationen“ an der Zweisicht.Akademie. Darin lernen Sie Reflektionen, Kommunikationsübungen und Rituale kennen, um Verletzlichkeit und Mitgefühl im Unternehmensalltag praktisch erlebbar zu machen, Organisationen und Teams bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen und menschlichen Unternehmenskultur zu begleiten.

Den nächsten Termin finden Sie in unserem Seminarkalender.

(*) Affiliate-Links: Sie werden zu Amazon weitergeleitet. Wenn Sie über diesen Link bestellen, bekommen wir eine kleine Provision. Für Sie verändert sich der Preis nicht.

Facebook
Twitter
LinkedIn
XING
WhatsApp
Email
Print

Mit unserem Newsletter halten wir Sie auf dem Laufenden.

Nach oben scrollen