Mit der Gründung von Zweisicht 2003 haben wir ein neues Feld für die Organisationsberatung erschlossen. Mediation in der Arbeitswelt und Konfliktmanagement für Unternehmen waren damals in Deutschland wenig bekannt. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie wir die Anfangszeit erlebt haben, was uns durch Zeiten der Unsicherheit getragen hat und angespornt hat.
Als wir, Christian und Elke, vor 20 Jahren Zweisicht gegründet haben, war das gefühlte Risiko zu scheitern hoch. Angetreten zu viert wollten wir aus der Mediationsausbildung kommend, konstruktive Konfliktbearbeitung in die Unternehmen bringen.
Schon auf dem Weg zum eigenen Unternehmen entschieden sich zwei der Mitreisenden den Zug zu verlassen. Zu hoch die Unsicherheit, zu groß der persönliche Stresspegel und zu viele andere wichtige Themen. Im Umfeld gab es viele unkende Stimmen: „Mediation, nur eine Modewelle“, „Berater gibt es wie Sand am Meer“, „Die Unternehmen sind noch nicht so weit“.
Eigene innere Zweifel: „Wie die Familie ernähren, wenn es schief geht?“ (Christian), „Will ich mir so viel Stress antun oder suche ich mir doch lieber eine geregelte Anstellung?“ (Elke) und gemeinsam: „Können wir Türen öffnen, mit unserem Angebot?“, „Kommen wir zu zweit klar?“, „Haben wir Chancen, wenn es schief geht, wieder zurück in den Arbeitsmarkt zu kommen?“ usw.
Die ersten drei Jahre waren hart, wir haben viele Aufträge rechts und links angenommen, dankbar für wirtschaftliche Chancen. Gleichzeitig hatten wir immer unsere Vision „namhafte Mediatoren und Mediationsausbilder in Deutschland zu werden“ im Blick.
Die Unsicherheit angesichts freier Kapazitäten im Kalender hat uns lange begleitet, manchmal belastet. Gleichzeitig gab es Grundvertrauen in unsere Kompetenz, in unseren Elan, in unsere Zusammenarbeit und Freundschaft, das hat uns durch angespannte Zeiten getragen.
Wir gewannen Sicherheit in der Unsicherheit und freuten uns, dass unser Thema keine Modewelle blieb. Unsere immer konsequentere Ausrichtung in den Inhalten zahlt sich aus, unsere Expertise wird anerkannt. Auch heute entwickeln wir unser Angebot und unsere Kompetenzen stetig weiter. Das bringt uns immer wieder aus der Komfortzone, macht Stress und hält uns lebendig.
Die gleichen Qualitäten wie zu Beginn, stützen uns dann: intensiver Austausch, Verbundenheit und Gelassenheit angesichts der Dinge, die da kommen. In der eigenen Organisation Menschlichkeit zu leben und Themen menschlich weiterzugeben bleibt unsere Leidenschaft.
Intern die eigene Unsicherheit zu teilen, auch Persönliches zu zeigen ermöglicht uns einerseits Kontakt aber auch offenes Feedback und Entwicklung. Verletzlichkeit als Risiko? Aus eigener Erfahrung sehen wir darin die Chance und genießen die Freiheitsgrade.
—
2023 feiern wir 20 Jahre Zweisicht. Anlässlich unseres Firmenjubiläums veröffentlichen wir eine vierteilige Serie hier im Blog und erzählen unsere Zweisicht-Story.
Sie wollen wissen, wie es weitergeht? Dann lesen Sie jetzt Teil 2 unserer Zweisicht-Story: Von der Pionierarbeit zum Mainstream.